Am Sonntag, 8. Oktober 2023 haben wir die Kürbisausstellung im Blühenden Barock besucht. Was wir nicht wußten: an diesem Sonntag war in Ludwigsburg verkaufsoffener Sonntag und im BlühBa die Europameisterschaft im Kürbiswiegen. Zudem war das Wetter super schön. Es hat schon einige Geduld gebraucht, um einen Parkplatz zu finden.
Etwas verspätet ging es dann los, Frau Abredat holte uns am Eingang ab. An der Sonnenuhr vorbei gingen wir entlang der Beete mit Herbstblumen und -stauden geradewegs auf das Schloss zu. Diese Beete sind durch Rabatten begrenzt und werden immer wieder durch Springbrunnen unterbrochen. Die Rabatten sind zum großen Teil noch aus Buchs. Doch bei den Springbrunnen ist er durch Ilex ersetzt worden. Wir dachten zuerst es wäre wegen des Zünslers, doch der hat ausnahmsweise keine Schuld. Es liegt am Wasser. Wenn es stark windet oder viele Kinder in den Brunnen spielen, bekommt der Buchs zu viel Wasser und stirbt ab.
Ein Stückchen weiter standen die Zitrusbäume. Ein besonder auffälliger Baum war die dreiblättrige Zitrone. Sie hat beindruckende Dornen und die Früchte sind groß und behaart, ähnlich einer Quitte. Die Frucht hat kaum Saft, und eignet sich nicht zum Essen. Höchstens der Schalenabrieb kann zum Backen verwendet werden. Da die Pflanze jedoch sehr robust und winterhart ist, wird sie gerne als Unterlage für Zitrusgewächse genommen. Die dreiblätterig Zitrone als Pflanze eignet sich mit ihren langen Dornen auch als Hecke, wenn man keinen ungebetenen Besuch haben will.
Am Schloss angekommen, ging es links in den Friedrichsgarten. Ein schöner Garten mit viel Schatten, großen Bäumen und einem Teich.
In diesem Garten steht eine der giftigsten Pflanzen, die die Natur vorhält. Sie ist wirklich sehr, sehr schön, blassbau blühend, zierlich und anmutig – doch alle Planzenteile sind hoch giftig. Es ist die Herbstzeitlose. Gelangt ihr Gift in den Körper, verhindert dieses die Zellteilung, was letztendlich zum Tod führt. Leider gibt es kein Gegenmittel. Wir sind dann doch lieber schnell weiter gegangen.
In der Kastanienallee gab es noch einen kleinen Lehrgang in Sachen Waschmittel. Aus den Rosskastanien kann man nämlich Waschmittel herstellen. Man verstückelt die Kastanie zu Krümel und setzt einen Sud an, gießt diesen nach geraumer Zeit ab und erhält ein flüssiges Waschmittel. Weiße Wäsche wird extra weiß und die Farben bei der bunte Wäsche werden stahlend schön. Einen Versuch ist es wert.
Vor dem Schloss war die Europameisterschaft im Kürbiswiegen voll im Gange. Riesige Kürbise wurden mit Staplern und Kranen auf die Waage bugsiert. Einer schwerer als der andere. Ein großes Spektakel. Doch wir wollten ja zur Kürbisaustellung.
Rund 400 verschiedene Kürbissorten werden im Ludwigsburger Schloss für die Ausstellung verwendet. Für die Kunst, für den Verkauf und für die Gastro. Vom Turm der Rapunzel aus hatten wir einen wunderbaren Blick über die ganze Ausstellung. Quallen, Rotfeuerfische und andere Meerestiere – alles aus Kürbis. Viele unzählige Stände mit Kürbisschnitzern, Infoständen und Verkaufsständen.
Vom Rapunzel-Turm zurück ging es vorbei an einer riesigen, alten Hainbuche (normalerweise als Hecke verwendet) zum Park mit den historischen Spielzeugen. Ein schönes Karusell mit lebensgroßen Pferden und Kutschen, sowie eine Schiffschaukel deren Schiff mit 4 Personen besetzt werden kann, waren im Park aufgebaut. Mitfahren konnten wir leider aus Zeitmangel an diesem Tag nicht.
Auf der breiten Allee ging es zurück zur Hinterseite des Schlosses. Kleine Kunstwerke aus Sand und aus Kürbissen waren auf der Terrasse zu bestaunen. Zwischen den Kunstobjekten hinduch bahnten wir uns den Weg hinunter in Richtung Favorite-Schloss. Dort war der Kürbismarkt. Alle erdenklichen Sorten, in riesigen Kisten – und zum Teil die passenden Gerichte dazu. Kürbis in allen Varianten, auch Öle, Chutneys, Brotaufstriche, Kürbis gekocht, gegrillt, gebraten sogar einen Kürbisbrand gab es. Es war schon beeindruckend. Auf diesem Markt, mit dem Favorite-Schloss im Blick, haben wir uns dann von Frau Abredat verabschiedet. Es war ein gut gelungener Nachmittag.
Von Patricia Linkenheil