Kiwibeere / Minikiwi – Eine interessante Kultur für die Zukunft?

Ein Fachvortrag von Alexander Zimmermann von der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau im LOGL Zentrum Weil der Stadt.

Wer bei „Kiwi“ nur an das braunhaarige Vitaminbällchen aus dem Supermarkt denkt, sollte sich dringend mit ihrem kleinen Verwandten bekannt machen: der Kiwibeere – auch Minikiwi genannt.
Am Donnerstag, dem 15. Mai, hatten wir die Gelegenheit, einem spannenden Vortrag von Alexander Zimmermann zu lauschen, der uns in die Welt dieser charmanten Beere einführte.

So klein sie ist, so groß ist ihr Potenzial.
Anders als die haarige Kiwi kann sie einfach mit Schale gegessen werden – kein Löffeln, kein Schälen.
Sie ist ein wahres Vitamin-C-Wunder: Rund 430 Milligramm Vitamin C pro 100 Gramm – das ist mehr als das Siebenfache einer Orange! Wer also nach dem nächsten Superfood sucht, könnte hier fündig werden.

Aktuell werden in Deutschland rund 60 Hektar Minikiwis angebaut. Das ist zwar (noch) überschaubar, aber bei dem, was die Pflanze zu bieten hat, dürfte da bald mehr draus werden.
Da Minikiwis zweihäusig sind, braucht es immer ein Pärchen: eine männliche und eine weibliche Pflanze.
Die ersten Früchte lassen sich nach etwa vier Jahren bestaunen.
Die Pflanze selbst ist ziemlich robust: Temperaturen bis minus 30 Grad? Kein Problem. Nur die Fruchttriebe sind etwas frostempfindlich – Spätfrost unter -4 Grad mögen sie gar nicht. Also besser nicht zu früh jubeln im Frühling.
Die Wurzeln der Kiwibeere bleiben eher oberflächlich – ungefähr 30 Zentimeter tief. Das macht sie empfindlich für Trockenheit, also bitte regelmäßig gießen.
Dafür ist sie nahezu immun gegen die üblichen Schädlinge und Krankheiten. Sogar die gefürchtete Kirschessigfliege lässt sich austricksen – wenn man rechtzeitig erntet. Ein echter Pluspunkt für den umweltfreundlichen Anbau.

Wer jetzt mit dem Gedanken spielt, Minikiwis selbst anzubauen, dem sei gesagt: Es gibt sie nicht nur in grün!
Neben der Sorte Fresh Jumbo sorgen die rotschaligen Varianten wie Maki, Rote Verona, Bingo oder Mariered für optische Abwechslung – ein echter Hingucker im Garten und auf dem Teller.

Fazit
Die Minikiwi ist kein kurzlebiger Trend, sondern eine ernstzunehmende Kultur mit viel Zukunftspotenzial. Gesund, pflegeleicht und sogar ein bisschen charmant – Alexander Zimmermann hat es geschafft, die Zuhörer:innen für diese kleine Beere zu begeistern.
Wer weiß – vielleicht steht die Kiwibeere bald in einem Atemzug mit Apfel, Erdbeere und Co.
Also: Augen auf beim Pflanzenkauf – und vielleicht schon mal einen Platz im Garten freihalten.