Besuch der Waldweide Herrenberg

Am 7 Juli 2021 trafen sich ca. 20 Fachwarte, bei herrlichem Wetter, auf dem Wanderparkplatz Mönchberger Sattel, um mit Revierförster Winfried Seitz die Waldweide zu besichtigen.

Auf einer rund sieben Hektar großen Fläche im Naturpark Schönbuch grasen den Sommer über vier Galloway-Rinder. Sie arbeiten dort weiter an einem lichten Weidewald, der speziell für diesen Zweck erstellt wurde. Um den Bedürfnissen der Rinder gerecht zu werden.

Tränke

Zudem wurden 3 Tränkteiche angelegt, an dem die Rinder Ihren Durst stillen können. Zugefüttert wird in der Waldweide nicht – wenn die Nahrung nicht mehr ausreicht, kommen die Rinder wieder eine Zeit lang aus der Fläche. Der Auftrieb der Tiere war in diesem Jahr Ende April. Die Rinder der Schloßberg-Rind GmbH machen eine historisch bedeutende Waldnutzungsform sicht- und erlebbar.

Über einen langen Zeitraum war die Waldweide für Mensch und Tier eine prägende Waldnutzungsform. Bis ins 19. Jahrhundert grasten Pferde, Esel, Rinder, Ziegen und Schafe im Wald. Förster Seitz erklärte anschaulich, dass dies Not für Mensch, Tiere und Wald bedeutete

Im Gegensatz zu damals umgibt heute ein solar-gespeister Elektro-Zaun die Waldweide-Fläche.

Aussichtspunkt

Das Lichtwald-Habitat kann auch über eine Plattform bestaunt werden.

Voraussichtlich bis Mitte September sind die Galloways auf der Waldweide zu sehen, dann ist alles weggefuttert und die Tiere kehren zu ihrer Herde zurück.

Der lichte Weidewald dient nicht nur den Rindern als Weide, sondern auch selten gewordenen Tieren und Pflanzen als Lebensraum. Laubfrösche sind an einem der drei Tränkteiche zu hören, und lichtliebende Vogelarten, wie den Gartenrotschwanz, den Star und den Mittelspecht wurden von Winfried Seitz schon beobachtet. Auch der dort vorkommende Hirschkäfer und die 13 im Stadtwald Herrenberg nachgewiesenen Fledermausarten profitieren von den lichten Strukturen in der Waldweide.

Doch nicht nur für spezialisierte Tier- und Pflanzenarten ist die Waldweide von Bedeutung, auch die Besucher stellt er eine Bereicherung dar. „Eine Waldweide ist auch eine Augenweide“, sagt Winfied Seitz.

Revierförster Winfried Seitz
Abschlussrunde

Die anwesenden Fachwarte waren sehr angetan und voll des Lobes über die Waldweide und über die, von Förster Seitz, mit viel Engagement und Herzblut, geführte Wanderung. Gerne mal wieder, war die einhellige Meinung.

 

Über Magdalene Binder

ehemalige Schriftführerin der Fachwartvereinigung e.V.