Gemüseanbau im Hausgarten

Sichtlich erfreut, begrüßte der 1. Vorsitzende Helmut Schmalz, am 6.5.2022, die fast 50 anwesenden Teilnehmer. Nicht nur Fachwarte und Ihre Ehepartner, auch einige Gäste wurden willkommen geheißen. Dr. Michael Ernst, seines Zeichens Leiter der staatlichen Gartenbauschule in Stuttgart Hohenheim war eingeladen, um zu diesem interessanten Thema zu informieren.

Es gibt eine Menge zu berücksichtigen, wenn erfolgreich Gemüse angebaut werden soll. So erklärte uns Herr Dr. Ernst zu Beginn seines Vortrags, wie wichtig eine sorgfältige Planung des Gemüsegartens ist. Boden und Klima, die standortgerechte Pflanzenauswahl, Mischkultur und Fruchtfolge sollten berücksichtigt werden. Zwei Aspekte stellte er dabei besonders in den Vordergrund: Den Nährstoffbedarf der Pflanzen und – wegen der bodenbürtigen Schadorganismen – derer Familienzugehörigkeit. Leguminosen, Schwachzehrer, Mittelstarkzehrer und Starkzehrer sollten sich idealerweise im vierjährigen Rhythmus auf dem Beet abwechseln. Um N- Dünger einzusparen, sollten regelmäßig Leguminosen, wie Bohne oder Erbsen angebaut werden. Auch Gründünger, wie Phacelia oder Düngelupinien anzubauen wurde als sehr sinnvoll beschrieben. Zumal damit auch wertvoller Humus angereichert wird.

Eine Menge konnten wir auch über die Sortenwahl erfahren. Das Angebot an Gemüsesaatgut ist riesig. Resistente bzw. tolerante Sorten zu bevorzugen ist sehr sinnvoll, auch der gewählte Anbauzeitraum und die Verwendungsmöglichkeiten sind zu berücksichtigen. Die verschiedenen Möglichkeiten der Kulturführung, wie z. B. Mischkultur, Dammkultur, mulchen oder der Anbau von Gemüse im Hochbeet wurden von Herrn Dr. Erst anschaulich erklärt. Ein, in Zeiten des Klimawandels, nicht zu unterschätzender Faktor, ist der Wasserverbrauch der Pflanzen. So erfuhren wir, dass es sinnvoller ist morgens zu gießen. Nicht so oft, aber dafür reichlich betonte der Referent, damit auch die unteren Bodenschichten mit Wasser versorgt werden.

Nicht nur der Gärtner, auch die Pflanzen haben Hunger und Durst. Worauf beider Düngung geachtet werden sollte, erklärte uns Herr Dr. Ernst ausführlich.

Das Thema Pflanzenschutz liegt jedem Hobbygärtner sehr am Herzen. So ging Herr Dr. Ernst auch auf dieses Thema mit viel Kompetenz und Sachverstand ein. Mechanische – z.. B. Schneckenzaun- oder biologische Maßnahmen – z. B. Einsatz von Nematoden, sollten den chemischen immer vorgezogen werden. Der Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln kann vermieden werden, wenn alle anderen Maßnahmen wie z. B. resistente/ tolerante Sorten, optimale Düngung, optimale Wassergaben, optimale Pflege, zur Anwendung kommen. Nützlinge im Hausgarten sollten immer gefördert werden.

Zuletzt ging Herr Dr. Ernst noch auf die richtige Lagerung von Gemüse ein. Nicht alle Sorten sind geeignet und die Bedingungen im Lagerraum sollten optimal sein, um noch lange von den Vorräten zehren zu können.

Die Teilnehmer waren sich einig. Ein toller Vortrag, der so manchen Teilnehmer motiviert hat, wieder mehr Gemüse im Garten anzubauen. Auch erfahrene Gemüsegärtner konnten noch eine Menge dazulernen. Herzlichen Dank an den Referenten Herrn Dr. Ernst.

Über Magdalene Binder

ehemalige Schriftführerin der Fachwartvereinigung e.V.