Jetzt wird’s heiß – Die Fachwarte üben den Umgang mit dem Feuerlöscher

Feuer löschen, kann Leben retten, daher sollte jeder den Umgang mit dem Feuerlöscher beherrschen, um im Notfall schnell reagieren zu können. Am 13.5.2022 war es so weit. Im Vereinsheim des OGV Mönchberg trafen sich mehr als 20 Personen – Fachwarte und Gäste. Angekündigt war Günter Bahlinger, der Fachwartkollege blickt auf über 40 Jahre Tätigkeit bei der Feuerwehr zurück, derzeit ist er als Brandschutzbeauftragter der Uni Stuttgart tätig. In seinem gut einstündigen Vortrag, ließ er uns an seinem reichen Wissen und Erfahrungsschatz teilhaben.

Vorbeugen ist besser als heilen – das gilt auch im vorbeugenden Brandschutz. 32 % der Brandursachen sind auf defekte Elektrogeräte zurückzuführen. Daher schon beim Einkauf auf Sicherheit achten, z. B. Auf die Prüfsiegel unabhängiger Institute und niemals defekte Geräte verwenden. Auch heute noch gilt, dass Elektrogeräte die in Betrieb sind, niemals unbeaufsichtigt sein sollten. Menschliches Fehlverhalten ist mit 17 % ebenfalls eine häufige Ursache für Feuer. Man denke an die achtlos weggeworfene Kippe im trockenen Laub, an unbeaufsichtigtes Kerzenlicht, an Funkenflug durch Schweiß- oder Schleifarbeiten.

Auch fehlerhafte Akkus führen häufig zu Bränden, daher die Akkus von Fahrrad oder Gartengeräten nicht im Wohnbereich laden und am besten in einem Stahlschrank lagern.

Brennbare Flüssigkeiten, wie das Benzin für den Rasenmäher, die Verdünnung die noch von der letzten Renovierung übrig ist, aber auch Flächendesinfektionsmittel wie es seit Corona häufig verwendet wird, sind brandgefährlich. Es sind die Dämpfe von den genannten Flüssigkeiten, die sich leicht entzünden können. Die Lagerung solch brennbarer Flüssigkeit muss zwingend in einem Stahlschrank erfolgen. Im Umgang damit, sollten wir alle besondere Vorsicht walten lassen.

Auch Strahlungswärme ist nicht zu unterschätzen. Kaum einer weiß, dass eine normale Glühbirne im Abstand von 2 cm noch 190° Wärme ausstrahlt und es zu einer Selbstentzündung von z. B. Papier kommen kann.

Die Voraussetzungen für das Entstehen und das Aufrechterhalten eines Feuers sind vier Dinge: Ein brennbarer Stoff, Sauerstoff und die Mindesttemperatur für die Verbrennung, sowie außerdem das richtige Mengenverhältnis von brennbarem Stoff zum Sauerstoff. Auf die Zündquelle können wir Einfluss nehmen!

Wichtig war ihm, zu vermitteln, dass die eigene Sicherheit immer oberste Priorität hat. Die Gefahr einer Rauchgasvergiftung ist enorm groß und kann im schlimmsten Fall tödlich sein. Daher nie ungeschützt einen Raum betreten in dem ein Feuer ausgebrochen ist, so schärfte er uns ein. Den Notruf korrekt abzusetzen sollte niemals vergessen werden.

Ein Vollbrand ist nicht mehr beherrschbar, doch mit dem Einsatz des Feuerlöschers kann ein Entstehungsbrand schnell und effektiv gelöscht werden. Günter erklärte uns den Aufbau und Einsatz der verschiedenen Modelle. Besonderes Interesse rief die Vorstellung eines Feuerlöschsprays hervor. Leicht zu bedienen, besonders wirkungsvoll. Nicht nur im Haus, auch in jedem Geräteschuppen sollte so ein Spray zu finden sein.

Nach seinem Vortrag gings zur praktischen Demonstration nach draußen. Günter entzündete in einer Stahlkonstruktion mittels Gasflasche ein Feuer. Man konnte den Teilnehmern anmerken, dass der Respekt vor dem Feuer nicht fehlte. Nachdem er uns den Umgang mit dem Löscher demonstriert hatte, durfte jeder selbst Hand anlegen. „Wenn ihr es richtig macht, hat das Feuer keine Chance“ motivierte uns Günter.

Die Teilnehmer waren einhellig der Meinung: Es gibt unheimlich Sicherheit, mal selbst unter kontrollierten Bedingungen einen Feuerlöscher zu benutzen. Für alle die nicht dabei waren, hier noch der Link zu einem Video, welches von Günter empfohlen wurde:

Herzlichen Dank an Günter Bahlinger, das war eine lehr- und erkenntnisreiche Veranstaltung die uns allen noch lange im Gedächtnis blieben wird.